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WHERE DID NORA GO – s/t

WHERE DID NORA GO ist das aktuelle Projekt der Dänin Astrid Nora. Zarte Celloklänge und mal dem Chanson, mal dem Gospel, immer aber dem Besonderen zugewandter Gesang beherrschen das nach dem Bandnamen betitelte Album. Klassisch pointierte Popsongs mit einer leicht melancholischen Note, die gesanglich an ARETHA FRANKLIN, dann wieder an TINA TURNER und schlussendlich auch an LOREENA MCKENNIT erinnern. Trotz all dieser eher amerikanischen Vergleiche bleibt das Album stets dem nordeuropäischen Folk zugetan, kleidet sich in fast schon gotische Gewänder, umgibt sich mit dünnen Keyboard-Wänden und schützt sich selbst durch die Macht der Streicher. Astrid Nora überzeugt insbesondere mit ihrer intensiven, fesselnden Gesangskunst, die sie stets innovativ einzusetzen versteht. Ein weiteres großes Talent aus Skandinavien, das die lange Ahnenreihe furchtlos entlang schreitet, braucht sie doch keinen Vergleich zu fürchten. Dafür hat die Dänin genügend eigene Qualitäten und mit Henrik Marstal den perfekten Partner an ihrer Seite. Das Album ist wie ein prächtiger weißer Winter, mit all den glitzernden Lichtern, dem fallenden Schnee und der klirrenden Kälte, allerdings holt es uns immer wieder an den warmen Ofen der Popmusik, um wieder Gefühl in die Finger zu bekommen. Also ganz anders als das, was sich hier gerade Winter nennt. Und nicht nur deshalb sehr schön.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.