Der Bandname führt erstmal in die Irre. NOISE CAPITAL machen alles, nur nicht Lärm. Vielmehr paaren sich hier Härte, psychedelische Sounds, Spieltechnik und fast schon poppiges Songwriting zu einem Bastard aus Alternative- und Jam-Rock sowie gehobenen klassischen Popstrukturen. Wenn man dann so ganz nebenbei erfährt, dass Kurt Ebelhäuser die Knöpfchen gedreht hat, wird ein Schuh daraus, denn Parallelen zu seinen Produktionen für EARTHBEND oder SCUMBUCKET sind nicht von der Hand zu weisen. „Majestic“ bietet sechs Songs mit einer Spieldauer von gut 28 Minuten. „5 is 29“ schiebt diese kleine, feine EP mit schweren Riffs an, doch schon der folgende Titelsong überrascht mit Breaks, Grunge-Riffs, PINK FLOYD-Erinnerungsteil und feinfühligem Gesang. Und so setzen sich die feinen Stilübungen der drei Herren aus Innsbruck fort. Man kann ruhig („For those who listen“), man kann laut und leise paaren („Medicate“) oder versponnene Songs halbakustisch anreichern („The show“). Es bleibt ein lässiger, sehr kompakter Bandsound ganz im Dienste des Songs ohne jede persönlichen Eitelkeiten. Dazu dieses Händchen für ergreifenden Harmoniegesang. Sehr abgeklärt, sehr cool und doch so gefühlvoll. So schön kann alternativer Rock als Schnittmenge aus heute, 90er, 70er und spätem 60er Popfeeling klingen. Da darf mehr kommen.