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WE HAD TO LEAVE – Years

Wenn man das neue Album von WE HAD TO LEAVE hört, und liest, dass es die Bremer Band bereits seit elf Jahren gibt, möchte man mit „Na, klar“ wissend antworten. Das hört man der Musik doch an, schließlich reichen die musikalischen Wurzeln bis weit ins letzte Jahrtausend. Schöner 90s Indierock mit halligen Gitarren, warmen Basslinien und einem leicht schiefen Gesang. Bands wie MINERAL, THE VAN PELT, KIDS EXPLODE oder WE FADE TO GREY kommen mir da in den Sinn, die Ende der Neunziger/Anfang der 2000er mit melancholischem Emorock das Mackertum aus der Hardcore-Szene verdrängten und das Zulassen von Gefühlen einforderten. Passend dazu tragen auch die Songs von WE HAD TO LEAVE so bedeutungsvolle Titel wie „Cars carry rainbows“ oder „With you I feel alone“. Doch laut Info liest sich die Biografie der Bremer ein wenig anders. Zu Beginn eher elektronisch ausgerichtet, haben sie die analoge Musik anscheinend erst später für sich entdeckt.
Doch wen stört das. Gut möglich, dass mir WE HAD TO LEAVE in der Hochzeit des Emocore gar nicht weiter aufgefallen wären, denn markante Wiedererkennungsmerkmale lassen sich in ihrer Musik nicht so recht ausmachen. Aber man muss das Rad der Zeit ja auch nicht neu erfinden, wenn es auch so gelingt, aufgrund der Musik wieder ein wenig in Erinnerung zu schwelgen. Und das gelingt WE HAD TO LEAVE mit ihrem dritten Album ausgezeichnet.

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