Kurze Einführung: M.O.T.O. ist die Kurzform für Masters of the Obvious, wobei Master passender wäre, da einziges konstantes Mitglied seit Gründung 1981 (?!) Paul Caporino ist. In schöner Regelmäßigkeit sind seitdem Veröffentlichungen aller Art entstanden. Am Anfang nur als Kassetten erhältlich, später auch als CDs und mittlerweile ausschließlich auf 7″ und 12″ Vinyl. Meine Erinnerung an M.O.T.O. ist geprägt von schönen Momenten. Ein grandioses Konzert in der Tower Bar zu Bremen zum Beispiel. Hier wurden über dreißig trashige aber ungemein eingängig schmissige Songperlen aus dem gesamten Schaffen der Band präsentiert, das Bier floss in Strömen, und die Tanzbeine standen nicht still. Meine Lieblingsalben sind „Kill M.O.T.O.“ und „Raw power“, wobei ich ersteres noch ein wenig lieber mag. Außerdem darf auf meinen Feiern „Dance dance dance dance dance to the radio“ auf keinen Fall fehlen. Doch nun bin ich enttäuscht. Enttäuscht von der neuen, mittlerweile zehnten Langspiel-Veröffentlichung. Wo sind die schmissigen Gitarren, und wo ist das (Up-) Tempo geblieben? Nun gut, Paul war in Turku/Finnland im Urlaub und hat währenddessen mit befreundeten Musikern dieses Album eingespielt. Doch Urlaub hin oder her, ich vermisse das gewisse Etwas. Klar gibt es schöne Melodien zuhauf und in Stücken wie „Who´s this we?“ oder „Waw“ kommt mal das gute alte Gefühl durch, doch das ist mir zu wenig. BEATLES des Punkrock? Hier leider mehr BEATLES als Punkrock. Schade.