Ich behaupte ja immer, gegen den Winter eigentlich gar nichts einzuwenden zu haben. Dass dem offensichtlich nicht so ist, erkennt man daran, dass ich mich eigentlich kaum aus dem Haus traue, wenn ich nicht gerade muss. Vor allem die Wochentags-Konzerte bleiben von mir sträflichst unbesucht, da muss man sich schon mal für eine Live-Review anmelden, um sich endlich aufraffen zu können.
WE ARE SOLDIERS WE HAVE GUNS luden in die Astrastube. Zwei Damen und ein Herr aus Schweden, wobei der Kopf hinter der Band eigentlich nur eine einzige Person ist – Malin Dahlberg. Die Sängerin und wahlweise Keyboarderin oder Gitarristin ist für das Songwriting verantwortlich, ihre Stimme ist das tragende Element der Songs. Da wirkten die zwei Mitmusiker auf der Bühne mit ihren vergleichsweise dürftigen Einsätzen am zweiten Keyboard/Synthie bzw. an zwei Toms und einer Hi-Hat eher wie Tourbegleiter, damit Malin auf der Bühne und unterwegs nicht so alleine ist. Die Songs sind recht ähnlich gestrickt: im Vordergrund steht die schöne, zarte Stimme Malins, zum Auffüllen der Töne ihre Gitarre oder Keyboards und gelegentlich eine zweite weibliche Stimme, als Bassline dient das zweite Keyboard, und ganz am Ende stehen ein paar minimale Drums. Dass Musik auch so funktionieren kann, stellten WE ARE SOLDIERS WE HAVE GUNS in der Astrastube klar unter Beweis. Nicht ganz unähnlich zu AUDREY, die ebenfalls aus Schweden kommen. Zwischen den Songs erzählte Malin ein paar nette Anekdoten, zum Beispiel von der Entstehung der Songs, während sie den Abwasch machte oder von einem Zuschauer, der auf sich aufmerksam machen wollte, indem er ihr während des Konzertes zurief, er habe sich auch geduscht. Hmm, lecker.
Ein netter Abend, der in der Stube für eine gemütliche Stimmung sorgte und mit ordentlich Applaus belohnt wurde. Und nebenbei wurde über die Theke noch ein wenig frische Ananas und Schokotatzen gereicht. So schlecht ist der Winter doch nicht.