WARD CHURCHILL / NOAM CHOMSKY – In a pig’s eye / The new war on terrorism: fact and fiction

Dass viele Bands aus den Bereichen Punk, Emo, HC und anderen populären Musikrichtungen
sich den Linken zuordnen, dürfte bekannt sein. Dass viele dieser Bands im Interview aber zeigen, dass ihr politischer Horizont nicht weit über die Lyrics hinausreicht, dürfte mittlerweile auch niemanden mehr überraschen. Neben dem Release zahlreicher musikalischer Alben beweist PROPAGANDHI’s Label G7 Welcoming Committee durch die Veröffentlichung von Spoken Word CDs hingegen, dass political correctness bei ihnen nicht nur Platitüde ist. Folgende zwei CDs sind meines Wissens nach jedoch leider nur auf englisch erhältlich.

Auf der Doppel-CD „In a pig’s eye“ nimmt sich WARD CHURCHILL die Geschichte der Unterdrückung von radikalen und politischen Stimmen und Aktionen in den US vor. Dabei geht es insbesondere um die Lage der zwei Millionen amerikanischen Ureinwohner, die heute noch immer unter menschenunwürdigen Bedingungen leben, um Leonard Peltier, der seit 1975 grundlos im Gefängnis sitzt und weitere Missstände, die die indianische Bevölkerung auch gegenwärtig noch erleiden muss. In zwei Stunden erhält der geneigte Zuhörer von dem Co-Direktor der „American Indian Movement“ dabei massig Informationen über die Geschichte der Indianer und über seine Gründe, sich als Aktivist einzusetzen. Dabei schneiden sowohl die Regierung als auch das FBI erwartungsgemäß nicht immer gut ab.

Die zweite CD „The new war on terrorism: fact and fiction“ von NOAM CHOMSKY beschreibt, wie der Titel schon sagt, die Verhältnisse in den USA nach dem 11. September, und wo die Unterschiede zwischen Wahrheit und Populismus liegen. NOAM CHOMSKY ist der Autor zahlreicher Bücher und CDs, die sich mit der amerikanischen Fremdenpolitik, internationalen Geschäften, Menschenrechten, den Medien usw. befassen. Er gilt als einer der führenden Sprachwissenschaftler unserer Zeit und ist seit 1965 ein bedeutender Kritiker der US-amerikanischen Außenpolitik. Auf der vorliegenden CD bezieht der Autor dabei nicht vorschnell Position, sondern hinterfragt die Gründe für den Terrorismus und überlegt, wie solche Verbrechen verhindert werden können. Dabei durchsucht er Berichte in den Medien nach Fehlern von gestern, die morgen schon als Entschuldigung dienen. Das Ganze ist versehen mit der nötigen Ironie und trockenem Humor, so dass der Zuhörer nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Schmunzeln angeregt wird.

Eine Wertung abzugeben, ist natürlich in diesem Fall etwas schwierig. Aber wer sich für die angesprochenen Themen interessiert und einigermaßen gut englisch kann, könnte mit den CDs durchaus etwas anfangen.