WALLACE VANBORN – Lions, liars, guns and god

Jetzt wird’s laut. Belgien rüstet auf und WALLACE VANBORN bilden die Speerspitze der Rockrevolution. Mit aller Macht drücken sie nach vorne, um dort in einer Reihe mit BIFFY CLYRO zu stehen und der Kraft von Gitarrengewittern das Publikum zu überrollen. Allerdings nicht, ohne kurze Verschnaufpausen zu gewähren, nur um dann noch druckvoller den finalen Todesschuss zu versenken. Mächtige Rockmusik, die ihnen nicht umsonst den Beinamen „Dampfwalze“ eingebracht hat.
Irgendwie Stoner und doch irgendwie viel mehr. Rock in seiner angestammten Wohngegend, hier kennt er sich aus, hier fühlt er sich wohl. KYUSS freuen sich sicherlich über den Familienzuwachs. Man kann gar nicht glauben, dass WALLACE VANBORN „Lions, liars, guns and god“ so auf die Bühne bringen können, das hält doch kein Mensch durch. Denkt man beim Opener „Lion´s manual“ schon, dass es nicht noch explosiver, noch intensiver werden kann, wird man von den folgenden Tracks überzeugend eines Besseren belehrt. Und es kommt einem so vor, als würde die Textzeile „You´re too damn slow!“ mitten ins eigene Gesicht gebrüllt, nachdem die oben genannte Dampfwalze den Körper bereits halb zermalmt hat.
Das zweite Werk der Belgier ist unwahrscheinlich druck- und kraftvoll, strotzt nur so vor Ideen und Ungeduld, brutalen Riffs und feinen Drumsequenzen. Laut, ja. Schlecht, nein. Jetzt muss ich erstmal meine Ohren von diesem Tinnitus befreien, aber das war´s wert.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.