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VICTORY AT SEA – Memories won’t fade!

Das Hafenklang lud zu VICTORY AT SEA, dem neuen Act auf Gern Blandsten Records. Und da sich das Label schon des öfteren durch sein Gespür für Newcomer ausgezeichnet hat (THE LAPSE, RADIO 4, THE VAN PELT, RYE COALITION), erschienen auch heute immerhin knapp 50 Zuschauer. Gegen 22:30 traten drei Herren und eine Dame auf die Bühne und eröffneten ihr Set mit „Love is ageless“ ruhig und besinnlich im Stil von GODSPEED YOU BLACK EMPEROR! oder EXPLOSIONS IN THE SKY. Der Gesang erinnerte an PJ HARVEY zu „Is this desire?“-Zeiten, das Schlagzeugspiel klang hypnotisch, und hinzu kamen eine elektrische Geige und ein Piano. Doch wer dachte, dass sich auch der Rest des Konzertes eher andächtig gestalten sollte, hatte sich ziemlich geschnitten. Denn die Bandbreite der vier Bostoner umfasst neben Slowcore ebenso melancholische Stücke, aber auch heitere Songs, die genauso gut von den DRESDEN DOLLS hätten stammen können. Vielleicht sind an dem Vergleich aber auch das Piano und der voluminöse Gesang Mona Elliot’s dran schuld. Oder ihre gestreiften Strümpfe.
Die Band gestand, sich heute „sick“ und „tired“ zu fühlen, aber abgesehen von der ausbleibenden Kommunikation mit dem Publikum merkte man ihnen das nicht an. Stattdessen wurden Piano und Geige zwischendurch fröhlich gegen Gitarre und Bass getauscht, bis das reguläre Set schließlich mit „This life“ beendet wurde. Dabei forderten Mona und Taro das Publikum indirekt auf mitzusingen, indem sie ihnen Karaoke-mäßig die Zeilen „This life, it’s what you make of it and you have made me older“ „That night it could have lasted longer only if i told her“ vorhielten, die sich auf der Rückseite ihrer Gitarren befanden. Und das Vorhaben gelang ihnen für Hamburger Verhältnisse tatsächlich erstaunlich gut. Natürlich mussten die Vier anschließend für eine Zugabe ein weiteres Mal auf die Bühne, bis sie das Konzert schließlich mit dem Überhit „Little town“ abschlossen. Als Fazit bleiben ein schönes, abwechslungsreiches Konzert und der Tipp für alle Interessierten, sich die Band auf einem ihrer übrigen Konzerte anzuschauen.