You are currently viewing VERSTÄRKER – Mehrwerk

VERSTÄRKER – Mehrwerk

Ich bin ja kein großer Freund von Soundtüftel-Alben, die sind mir meist zu anstrengend. Was „Mehrwerk“, das aktuelle 3-CD-Album von VERSTÄRKER ausmacht, ist, dass sie trotz aller Tüftelei mit Sounds und Collagen den eigentlichen Song nicht vergessen. Man kann sich sicher sein, nach einiger Zeit entwindet er sich dem reißenden Strom aus Geräuschen und setzt sich mehr und mehr durch, erlangt eigene Kraft und beginnt zu fliegen. VERSTÄRKER spielen mit Geräuschen und ihrer Wirkung, lassen ihre Gitarren darüber schreien und singen, ja abstürzen. „Mehrwerk“ umfasst die wichtigsten Meilensteine aus zehn Jahren Bandgeschichte, zusammengefasst auf drei Alben, was ehrlich gesagt, ganz schön viel ist, denn irgendwann schwurbelt einem dann doch der Kopf ob so vieler Spielereien, Stimmungswechsel und eben Geräusche. Allerdings trägt Walter Wolfgang am Schlagwerk einen gehörigen Teil dazu bei, dass der Hörer doch immer wieder bei der Sache ist. Er gibt der Musik von VERSTÄRKER sehr viel Grundlage, um in die Höhen und Tiefen von Ambient, Trance und Chillout zu klettern. Ohne diesen Rhythmus würde man sehr schnell Orientierung und auch Lust verlieren. So aber kämpft man sich durch drei Alben, die durch Lärm und Ruhe, Seventies und Psychedelic geprägt sind und nicht nur mit Instrumenten, sondern auch mit Klischees spielen, diese dem Hörer um den Kopf hauen, um sich laut lachend umzudrehen und die nächste Wall of Sound aufzubauen. Interessant ist das allemal. Wenn auch nicht wirklich mein Ding.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.