Was „New suburban white trash soul music“ heißen oder über das neue Album von VEAGAZ aussagen soll, lässt sich kaum nachvollziehen, und es ist auch eigentlich nicht so wichtig, vor allem deshalb, weil VEAGAZ das alles nicht machen und die immer länger werdenden Stilbezeichnungs-Schlangen im Musik-Land unserer Tage (angefangen bei „Indie-Pop“, bis hin zu Erfindungen wie „Funk-Soul-Antifolk-Trash-Metal-Hardcore-Ethno-Blues“) in keiner Weise auf die Musik von VEAGAZ anwendbar sind. Was die Band macht, ist ganz klar und ohne Umschweife – Rock. Melancholisch. Und das machen sie wirklich gut. Das neue Album erschien am 12. November 2007 bei „Schallplattenmanufaktur Hameln/ Radar“ und hat bisher ungerechterweise viel zu wenig Aufmerksamkeit von der Presse erhalten.
Spätestens der zweite Track „Deep in the middle of nowhere“ führt gefährlich schwerfällig mit verzögerten Halbrhythmen in den dunklen Sound der Drei-Männer-Band ein, die aus den nördlichen Gefilden Deutschlands kommt und nun seit ihrem Bestehen 2003 ihr zweites Album rausgebracht hat. In einer hervorrragenden Produktion zieht sich die schwere Stimmung durch das gesamte Album – mit Anklängen an 16 HORSE POWER, CALEXICO, KYUSS und stellenweise noch minimal den vermutlich härteren Wurzeln verhaftet (was gut ist für das immer wieder im Vordergrund stehende Schlagzeug), liefern VEAGAZ eine wirklich erstklassige Abendunterhaltung – im Winter, wenn es dunkel ist, wenn man Wein trinkend den Schneeflocken nachsieht und einfach alles in einem sich nach einer qualitativ hochwertigen Entspannung sehnt…
Nach dem Debüt „Gold“ (2003) ist dieses Abum wesentlich eingängiger geworden und sollte im Rahmen der anstehenden Tour im April/ Mai 2008 unbedingt live unter die Lupe genommen werden!