Ich zitiere: „Innovativer und tanzbarer Psychedelic-Rock“. Und erhebe Einspruch: Denn so viel muss mal klar sein, das hier ist an manchen Stellen vielleicht tanzbar, aber innovativ ist es zu keiner Sekunde und noch mehr, es mag alles Mögliche sein, nur psychedelisch ist es nicht, es sei denn, die bloße Anwesenheit eines Keyboards machte es dazu, und ich hätte etwas komplett falsch verstanden.
„Another illusion“, das erste Album von UNIVERSAL MIND unter den Fittichen von Finest Noise, fängt durchaus vielversprechend mit einem Stoner-Riff an, das man zwar, wie in dieser Musik üblich, schon tausend Mal gehört hat, das aber immer wieder irgendwie cool klingt. Leider passt hier der sehr melodiöse, pathetische Refrain nicht mehr ins Bild. Weiter geht es: „When the desert sings to sleep“, singt Tom Vörös im zweiten Track sehr lässig. Schon wieder Wüste also? Nein, schon wieder nicht, damit haben sie, zumindest soundmäßig, wenig am Hut. Es handelt sich jedoch bei „Lost in fever“ um eine Liebeserklärung an Las Vegas. Und dieses Lied ist sicherlich eines der besten auf diesem Album, deren größte Stärke die Stimme des Herrn Vörös ist. Überzeugen kann allerdings auch dieses nicht.
Auch der Rest des Albums kommt nie über ein Mittelmaß hinaus. Seventies-beeinflusster Rock ist das zumeist, manchmal glaubt man auch kurz die DOORS heraushören zu können, soundmäßig ist dies aber eher in den 80ern zu Hause.
Rockige Momente wechseln sich ab mit eher balladesken, keine Haken, keine Ösen, alles ist glatt und bis auf vereinzelte Lichtblicke, wie dem recht interessanten Gitarrespiel am Ende des Titelstücks, ist alles auch absolut belanglos. Nicht selten, ganz besonders aber im finalen Stück „Place on earth“ denke ich an dieses schlimme Wort Hard-Rock, und daran, dass man heilfroh ist, dass die Zeiten, in denen das in war, einigermaßen unbeschadet überstanden wurden. Es rockt nicht, es rollt nicht und anno 2006 würde dies auch noch nicht einmal mehr jemand „hard“ nennen.