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S.C.U.M. – Again into eyes

Die Leiden des jungen Thomas Cohen. Londons neueste Teenie-Entdeckung S.C.U.M., noch sehr feucht hinter den Ohren, haut uns mit „Again into eyes“ jugendlichen Weltschmerz und noisige Indiemusik um die Ohren, die Brian Molko und Bono nacheifert. Hinzu kommt ein Schuss JOY DIVISION und ein moderner Farbton mit THE HORRORS oder ILIKETRAINS. „Slowly down to the end that you know“ („Days untrue“). Hinzu kommen wunderbar zeitgemäß gestylte Jungen und ein Mädchen, man könnte sich nach Ansicht des Booklets durchaus fragen, ob die Aufnahmen oder die Fotosessions mehr Zeit im Produktionsprozess von „Again into eyes“ verschlungen haben. Was man S.C.U.M. definitiv anmerkt, sind zwei Dinge: Mut und Wut. Diese Mischung macht das Debütalbum der Londoner Adoleszenten durchaus hör- und tanzbar.
Düstere Elegien wie „Cast into the seasons“, die ein Gothickleid tragen, geben den Staffelstab weiter an punkige, schmutzig aufgenommene Rocksongs wie „Amber hands“. Der (Dark-)Wave-Touch ist allerdings der überwiegende auf dem auf Mute erschienenen Longplayer. Viel Hall, orchestrale Songstrukturen, hartes Schlagzeug. Vielleicht sind S.C.U.M. ja auch die neuen THE MISSION. Gerade als das Album beginnt, dann doch etwas zu langweilen, hauen die Briten mit „Whitechapel“ einen traumwandlerisch sicher funktionierenden 80ies-Hit raus, der so retro ist, dass er schon wieder neu ist.
Viel Goth, viel Retro, ein Hauch Pop, ganz viel Leid und jugendlicher Leichtsinn. S.C.U.M. werden ihren Weg machen. Und sie sind schon ein gutes Stück weit gekommen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.