TWO DOOR CINEMA CLUB assoziiere ich automatisch noch immer mit den alten FOALS. Das hängt damit zusammen, dass die Band aus Nordirland etwa zwei Jahre nach „Antidotes“, dem Debütalbum der FOALS, ebenfalls debütierte und es musikalisch auffällige Parallelen gab. Hooklastige Gitarrenlines, tanzbare Beats – die beste Musik für Festivals. Leider schielten die FOALS nach diesem tollen Startschuss immer mehr in Richtung der großen Bühnen und wurden von Album zu Album langweiliger.
Die FOALS-artigen Gitarren gab es zwar auch auf dem zweiten Album vom TWO DOOR CINEMA CLUB noch zu hören, gleichzeitig öffneten sich die Iren aber weiteren Stilen, die irgendwo zwischen Indierock und Pop changierten. Diese Entwicklung ging auch auf der folgenden „Gameshow“ weiter, wo sie sich verstärkt in Richtung 70s Disco bewegten.
Insofern durfte man gespannt sein, wohin die Reise auf ihrem vierten Album gehen würde. Wieder ein neuer Stil, auf den man sich einlassen musste, oder alles nur falscher Alarm? Leider nein. Auf „False alarm“ klingen TWO DOOR CINEMA CLUB wie eine Band, die sich aus der 70s Disco langsam verabschiedet und inzwischen im Synthie-Pop der Achtziger angekommen ist. Das Schlagzeug nicht mehr weit weg von einem Drum Computer, die Stimmen gerne im Falsett. Das hat in der Summe mehr mit HOT CHIP als mit ihren Ursprüngen gemeinsam, was auf Festivals aber sicher genauso gut funktionieren wird wie in der Vergangenheit. Hinzu kommt eine perfekte Produktion – was braucht es mehr? Dass die Nordiren aber nahezu keinen Wiedererkennungswert mehr mit „Tourist history“-Zeiten aufweisen, finde ich persönlich ausgesprochen schade.