Ach ja, der gute, alte Fernseh-Schmidt… Seine Musik begleitet mich bereits seit vielen Jahren, und Alben wie „March of the giants“, „Generation Y“ oder die zusammen mit den TOTEN HOSEN eingespielte Best-of-Sammlung „Useless“ laufen auch heutzutage immer mal wieder über meine Anlage. Dass der frühere ADVERTS-Frontmann noch immer nicht müde ist, mit seiner Gitarre gegen all das Schlechte auf dieser Welt anzusingen, beweisen die Lieder auf seinem neuen Werk „Land of the overdose“. TV SMITH zeigt in seinen Texten einmal mehr auf, wie nah Persönliches und Politisches beieinander liegen. Die Liste seiner Themen ist umfangreich: Zunehmende Freiheitseinschränkungen durch neue Gesetze und Überwachungseinrichtungen, Abschottung durch den Brexit, wachsende Abhängigkeit von Technik und sozialen Netzwerken, Beeinflussung durch manipulierte Medien… TV SMITH erhebt dabei weder Faust noch Zeigefinger, sondern bringt den Hörer mit seinen Texten zum Nachdenken. Musikalisch setzt er derweil weiterhin auf seinen bewährten Singer/Songwriter-Folk, wobei ich allerdings das Gefühl habe, einige Melodien und Hooklines schon mal in sehr ähnlicher Art von ihm gehört zu haben, so dass sich zumindest für Kenner seiner vorherigen Werke schneller als nötig ein gewisser Gewohnheitseffekt einstellt. Dies ist allerdings der einzige richtige Kritikpunkt an diesem ansonsten wieder mal sehr gelungenen Album.
TV SMITH – Land of the overdose
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:6. November 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.