Schade, schade, schade. Da fängt dieses offizielle Debüt von TULSA mit wahrlich großartigen Indie-Klängen und einem warmen, hallenden Sound irgendwo zwischen den Sechzigern und dem Bereich Shoegazing an, mir kommen Bands wie die MEAT PUPPETS, SPARKLEHORSE, STONE ROSES aber auch NADA SURF in den Sinn, und ich beginne sofort, mich in die feinen Melodien und die klare Stimme dieser Band aus Boston zu verlieben. Kaum, dass man jedoch mit seinen Gedanken abschweift, wird man während des dritten Songs, „Mass“, erstmals abrupt durch ein nerviges Gitarrensolo ins Hier und Jetzt zurückgeholt. Okay, kann man noch drüber hinwegsehen, aber das sehr psychedelische „#2“, das als übernächstes folgt, macht die anfänglich behutsam aufgebaute gefühlvolle Stimmung vollends kaputt. Der anstrengende Gitarrist aus „Mass“ meldet sich leider auch im eigentlich recht schönen vorletzten Song zu Worte, während mir im abschließenden „There goes a man“ die MTV Unplugged Session von NIRVANA in den Sinn kommt. Ganz nett zwar, mitunter aber auch ein wenig belanglos. Und im Grunde trifft dies auch auf das gesamte Album zu. „I was submerged“ lebt von seinem angenehmen Sound, beinhaltet eine Menge schöner Momente, driftet aber des öfteren in die Bedeutungslosigkeit ab, gelegentlich auch in die gniedelige Gitarrenrock-Ecke. Letzteres aber zum Glück nur recht selten. Ich bin ein wenig hin- und hergerissen.