HER NAME IS CALLA – The quiet lamb

Mit Sicherheit eine der schönsten CD-Aufmachungen, die ich in letzter Zeit bewundern durfte, dabei handelt es sich bei „The quiet lamb“ nur um die reguläre Version. Nicht nur die Klapphülle, auch das Artwork begeistert beim neuen Album von HER NAME IS CALLA.
Ganz langsam und bedächtig schleicht sich die Musik der Engländer mit „Moss giant“ an den Hörer heran, lässt sich viel Zeit, um zu wirken. Dann setzt das an ein Barpiano gemahnende Klavier ein und die Reise kann losgehen.
Tja, das ist irgendwo zwischen Folk, Jazz, Psychedelic, Post-Rock und Klassik anzusiedeln, zwölf Songs, die teilweise über 15 Minuten lang sind und dich in Gedanken verreisen lassen.
Was ein bisschen stört, ist, dass nahezu jeder Song sehr leise beginnt, um dann in der Mitte an Fahrt aufzunehmen und gegen Ende wieder abzuflauen. Das ist dann irgendwann erkennbare Masche.
Was man aber sagen muss, ist, dass es schwer ist, hier Vergleiche heranzuziehen. Einzig SILVER MOUNT ZION mag einem da in den Sinn kommen, vielleicht noch in Teilen GET WELL SOON oder BEIRUT. Aber sonst kann man einfach nur sagen, das sind HER NAME IS CALLA. Punkt. Ein großartiges Songwriting mit einer ausgefeilten und besonderen Instrumentierung (Orgel, Bläser, Harmonika und und und), viele Ideen, vielschichtig, dezenter Gesang, variabel. Einfach: interessant und sicher nichts fürs Nebenherhören.
„The quiet lamb“ fordert einiges vom Hörer und ist sicher nicht nach einem Hördurchgang schon abzuhaken. Aber dieses Album legt man gern auch ein zweites Mal in den Player. Es lässt sich nicht nur Zeit, es fordert sie auch ein.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.