TIM KASHER hat in den vergangenen Jahren eigentlich alles gemacht: Alben veröffentlicht, endlose Touren bestritten und mehrere Bands bekannt gemacht. Nun ist er mal wieder solo da – und das in voller Größe. Ein Album zwischen druckvollem Rock und zartem, seltsam noisigen Singer/Songwritertum bietet er uns mit „Adult film“ an, und allein diese Beschreibung zeigt schon, wie spannend auch dieses wieder geworden ist. TIM KASHERs unverkennbare Stimmt, gepaart mit Versatzstücken aus Elektro, Rock, Pop, Folk und mehr, hier ist die Speisekarte nicht nur lang, sondern auch noch exquisit.
Höhepunkt des Albums ist definitiv das dezent-gruselige „You scare me to death“. Wie man diesen Zeilen mit so wenig Bombast so viel Wahrheit einflößen kann, das ist schon großartig. KASHER verzichtet auf „Adult film“ zunehmend auf die noch vom Vorgänger bekannten, orchestralen Bestandteile, und er tut gut daran. Denn so gewinnt die Musik wieder an Ehrlichkeit und stellt sich selbst in den Vordergrund und in das Licht, in das sie gehört.
Besonders interessant dabei sind die teils ungewohnt harten Gitarren, denen TIM KASHER mit seiner Stimme aber immer einen Gegenpart bietet, so dass es stets ein interessantes Mit- und Gegeneinander gibt.
Eines beweist „Adult film“ ohne Frage: ein TIM KASHER-Album ist eigentlich immer das Hören wert, enttäuscht wird man so gut wie nie. Das bleibt auch nach 16 Jahren Erfahrung so. Apropos so: gut so.