Gibt es WOLFSHEIM doch noch? Okay, TILL JONAS MEYER hat nicht ganz die stimmliche Qualität wie Peter Heppner, dennoch lassen sich beim Opener „Atme“ mehr als eine Parallele zur Wavepop-Band ziehen. Hier schwingt der Pop in etwas molligerer Art. Mit dem zweiten Track ist dieses wohlige Gefühl dann jedoch auf einen Schlag wieder verschwunden, denn der Poprock-Versuch ist längst nicht so überzeugend, wie die elektronische Variante bei TILL JONAS MEYER, klingt das vielmehr nichtssagend und nach werbrauchtdasnoch? Glücklicherweise kann man mit „Waffe auf Herz“ wieder ein wenig Luft holen, konzentriert sich Meyer hier wieder auf die Elektronik. Was aber weiterhin nicht gänzlich zu überzeugen weiß, ist seine Stimme, die einfach nicht genügend Tiefe mitbringt, um wirklich mitzureißen. Und so schwingt „Opus Laudabile“ immer weiter zwischen den Polen „Rock-Versuch“ und „Elektro wäre besser“ mal in die Höhe, mal sehr tief runter. Eine Höhe ist beispielsweise „Trotze dem Prinzip“, das sich auf die Stärken des Musikers verlässt und einlässt und so fast in Gänze zu überzeugen weiß. TILL JONAS MEYER hätte vielleicht den ein oder anderen Song dieser 18 Stücke starken Veröffentlichung doch lieber streichen sollen, dann hätte das Gesamtwerk sicherlich (mich!) mehr überzeugt. So bleibt es für meinen Geschmack nichts Halbes und nichts Ganzes.