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THUNDERBIRDS ARE NOW! – Make history

Ein Album, das sich musikalisch kaum einordnen lässt, ist für Kritiker ja zum einen Freud zum anderen Leid. Man kann sich zwar verbal austoben, aber leicht fällt es einem nicht, dem Leser ein adäquates Bild des Auditiven wiederzugeben. Vor einem ähnlichen Dilemma steht man auch bei dem mittlerweile dritten Album von THUNDERBIRDS ARE NOW, das für mich persönlich allerdings das Debüt darstellt. Und es ist so krude, ein potentielles Lieblingsalbum für Leute, die auf ihrer Pizza als Belag alles wählen, weil sie sich nicht entscheiden können. Und so konnte ich dieses Album problemlos viermal am Stück hören, was mir sonst kaum gelingt. Aber ich bin auch nicht so der Typ, der mit seiner Freundin eine Viertelstunde lang rumknutscht, weil ich mich ansonsten langweilen würde. Was aber nicht das Knutschen an sich abwerten möchte.
Aber kommen wir zurück zu dieser mitreißenden Platte. Ja, „mitreißend“ ist schon mal ein passendes Synonym, denn THUNDERBIRDS ARE NOW überzeugen mit jedem Element in ihrer Musik. Da können die Keyboard-Sounds auch noch so quietschig sein, dass Schlagzeugspiel offenkundig newwavig und die Gitarren aus der letzen Ecke der Plattensammlung eines Shoegazers stammen. Das Gute daran ist, dass hier kein Part zaghaft ausprobiert wird, sondern jedes Teil mit stolzer Brust hervorgetragen wird. Und das Ergebnis ist am Ende, wie auch in diesem Fall, bekanntlich oft mehr als die Summe der einzelnen Teile. Um Euch am Ende vollends zu verwirren, nenne ich noch schnell ein paar Bands, von denen ich zumindest glaube, Ansätze wiedererkannt zu haben: MAXIMO PARK, FOO FIGHTERS, AT THE DRIVE-IN, PIEBALD, neuere CAVE-IN, PHOENIX, BLOC PARTY, ENGINE DOWN und NORTH OF AMERICA. Und wer sich daraus ein homogenes Werk vorstellen kann, dass auch noch tanzbar wie Sau ist, muss entweder ein Spinner sein oder diese formidable Band aus Detroit bereits gehört haben.
Ich, für meinen Teil, gehe jetzt los und besorge mir die ersten zwei Platten, bevor ich mir die Band in Kürze live anschauen werde und wage schon jetzt die Behauptung, hier eines meiner Lieblingsalben des Jahres in der Hand zu halten!