Es gibt ein Paralleluniversum, in dem COLDPLAY und JIMMY EAT WORLD gemeinsam eine Superband geformt haben. Und dann durch eine Spalte im Raum-Zeit-Kontinuum in unser Universum hinübergewechselt sind, allerdings in NRW und nicht im anglophilen Raum landeten. Anders kann man eigentlich die Existenz von THIS APRIL SCENERY nicht erklären. Da flirrt und rockt es, da schreit es und schweigt es, da dehnt es sich aus und zieht sich zusammen. Und diese Musik kommt aus Deutschland? Wie schön. Ein Sänger, der, wie es scheint, im Englischunterricht tatsächlich aufgepasst hat. Musiker, die so viel Spaß und Begeisterung auf einen Silberling pressen können, dass einem das Herz aufgeht, selbst wenn der vorangehende Arbeitstag für die Tonne war. Oder gerade dann.
„Absence makes the heart grow fonder“ ist wie der morgendliche Kaffee zum Wachwerden, die durchtanzten Nächte in schummerigen Diskotheken und wie das Gefühl, mit der Bahn einmal um die Welt zu fahren. Oder zumindest quer durch Deutschland. Ohne Ziel, ohne Richtung, einfach Bewegung. Dieser Musik kann sich keiner entziehen, der Gitarren mag, in welcher Form auch immer, für jeden ist etwas dabei. Da klettern die Melodien in ungeahnte Höhen, nur um in einem völlig überraschenden Break über den Abgrund zu blicken und im nächsten Moment gekonnt abzustürzen und jeden Hörer mitzunehmen. Aber aufgeholfen wird uns selbstverständlich auch wieder. Und all das auf einem Debütalbum. Aus Deutschland. Wie schön.