Sie kommen aus New York, sind angeblich wieder mal der nächste große Hype, und bei uns spielen sie noch im gemütlichen Molotow. Gute Gründe, um also wieder ins Rock&Roll-Kellerloch zu pilgern.
Das Publikum ist bunt gemischt, von 16 – 60, so grob geschätzt. Was auch nicht verwunderlich ist, wenn man einmal das selbstbetitelte Debüt der VIRGINS gehört hat. Konsensmusik, die ein Junior A&R als Indie klassifizieren kann, und ein Senior A&R versteht, weil die Band ihre Instrumente noch selbst spielt und viel aus seiner großen Zeit wieder aufleben lässt. Dance, Disco, Funk im Indie-Schafspelz. Und es funktioniert wunderbar. Auf Platte ein wenig seicht, live mit mehr Drive.
Und irgendwann zwischen „Murder“, „She´s expensive“ und „Love is colder than death“ ist man einfach überglücklich, dabei zu sein und strahlt über beide Ohren.
Nach knapp 45 Minuten ist es vorbei. Gut, nicht mehr und nicht weniger. Nur dann die Zugaben, belanglose Lückenfüller, Muckertum und Blues-Rock. Ein fader Beigeschmack, der kurzfristig die gute Laune trübt. Doch kleine, blonde Mädels, die kreischen, wenn ein Sänger sagt „ich mache später noch ein Foto mit euch“, bringen mich dann doch wieder zum Lachen, und ich gehe glücklich nach Hause.