Wenn THE SUBWAYS in Hamburg spielen, ist das schon etwas Besonderes. Schließlich hatten sie in der Hansestadt an der Elbe vor 18 Jahren ihren ersten Auftritt auf europäischem Festland. Genauso feierte auch ihr Song „Oh yeah“ soeben seine Volljährigkeit, wie Sänger und Gitarrist Billy verlauten ließ. Das fühlt sich schon ein wenig seltsam an, verbindet man mit den SUBWAYS doch unzählige Motorbooty-Nächte, mit ordentlich Energie in den Tanzbeinen und Mexikaner auf dem Kessel. Doch so ging es anscheinend nicht nur mir, auch der Rest des Publikums führte hier einen Rückblick auf die letzten zwei Jahrzehnte der eigenen Jugend durch. Was trotz alledem erfreulich war: weder im Publikum noch auf der Bühne konnte man irgendwelche Ermüdungserscheinungen ausmachen. Es wurde textsicher mitgesungen, geschubst und gepogt – Nasenbluten inklusive.
„Wisst Ihr, was das Allerbeste ist“, fragte Billy das Publikum. „Ich werde mir nach dem Konzert eine schöne Dusche gönnen!“ Beneidenswert, denn ein Konzert im ausverkauften Molotow endet nicht selten in einer Dampfsauna. So wurde anderthalb Stunden lang ordentlich gerockt, mit einer bunten Mischung aus allen fünf Alben, wobei der Fokus insgesamt auf den Hits der ersten beiden Platten „Young for eternity“ und „All or nothing“ sowie auf neuen Stücken ihres aktuellen Albums „Uncertain joys“ lag. Dabei gab Billy nach wie vor den perfekten Entertainer und Kommunikator in der Band, während Charlotte mit ihrem Bass so wild wie eh und je über die Bühne wirbelte und auch Camille an den Drums einen mehr als würdigen Ersatz für Josh abgab, der die Band Ende 2020 aus familiären Gründen verließ. Zum Ende des Sets gab es das obligatorische „Rock & Roll Queen“ mit eingestreuten deutschen Textzeilen. Ein würdiger Abschluss, und dann hieß es ab nach Hause unter die Dusche. Oder doch noch fix auf ‘nen Mexikaner an die Bar?