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THE SEA – High on…

Die beiden Brüder hinter THE SEA, Alex und Peter, bringen in diesem Jahr zwei EPs raus und beginnen mit „High on…“ im Frühjahr. Ziemlich angeschmutzter Rock dröhnt und scheppert aus den Boxen, gute alte Schule mag man sagen. Ein Gitarren-Schlagzeug-Gewitter epischen Ausmaßes begrüßt uns in „Letter bomb“, leicht 70ies-angehaucht, geradeaus und laut. Man merkt diesen sechs Songs tatsächlich an, dass dahinter mit John Cornfield ein in diesem Genre sehr bewanderter Produzent/Mischer steckt, der es versteht, die Qualitäten von THE SEA hervorzuheben. Und die liegen neben dem Schreiben einprägsamer Rocknummern in der funktionierenden Zusammenarbeit auf musikalischem Gebiet. Hier greift ein Rädchen ins nächste, selten muss mal geölt werden, die Melodien scheinen nur so aus den Fingern zu fließen. Bei der ruhigen Nummer „Number one“ hätte etwas weniger Kitsch durchaus mehr sein können, möglicherweise ist diese aber auch nicht so ganz ernst gemeint, was zu wünschen wäre, insbesondere vom lyrischen Standpunkt betrachtet. Mit „Get up, stand up, die“ legen sie dann aber gleich wieder im Stile von BLOC PARTYs frühen Krachern los, so dass der Ausrutscher schnell vergessen ist. Tanzmusik für die wilde Zeit zwischen ein und drei Uhr morgens, wenn der Alkohol wirkt und der Schweiß tropft. Das dürfte er nach dem Genuss von „High on…“ sicherlich noch verstärkt tun. Das THE SEA auch etwas abgefahrener können, beweisen sie mit dem Schlusspunkt „Wednesday trap“, der in Teilen schon an die DRESDEN DOLLS oder AMANDA PALMER & THE GRAND THEFT ORCHESTRA erinnert. Leider sind auf dieser EP nur sechs Songs, fünf kann man sehr gut hören und das sollte man direkt noch mal tun, wenn die letzten Töne von „Wednesday trap“ verklungen sind.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.