THE SAINTE CATHERINES – Fire works

Mein lieber Herr Gesangsverein! Bislang kannte ich THE SAINTE CATHERINES nur vom Namen und war beim ersten Hördurchlauf von „Fire works“ auch ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht: Das Gehörte gefiel mir zwar ganz gut, klang aber zunächst ziemlich unspektakulär und es schien fast so, als hätte man es hier mit einer weiteren Band zu tun, die mit ihrem emotionalem Post-Hardcore-/Punkrock-Gebräu zukünftig im Plattenregal irgendwo zwischen HOT WATER MUSIC, LEATHERFACE oder NOTHINGTON ein trostloses Schattendasein fristet. Doch bei jedem weiteren Anhören musste ich meine Meinung ein Stückchen revidieren: Die Kanadier gefielen mir von Mal zu Mal besser, und am Ende musste ich einsehen, dass von den insgesamt 13 Liedern mindestens die Hälfte richtig großes Hymnenpotential hat! Ganz im Ernst: Je öfter man dieses Album hört, desto mehr großartige Melodien kristallisieren sich aus der breiten 3-Gitarren-Wand heraus, und das Gespür für absolut mitreißende Refrains ist beinahe schon beängstigend. Hört euch die Songs „We used to be in love“, „BLR vs. cancer (fuck off cancer song)“, „Headliners don´t load (but they kill cops)“ oder das süchtig machende, mit vierstimmigen Singalong-Chor endende „Chub E & Hank III / Vimont stories part II“ an und ihr wisst, was ich meine. Bleibt nur noch zu hoffen, dass sich die Qualität der SAINTE CATHERINES in Kürze herumspricht und die Clubs auf ihrer im September anstehenden Deutschlandtour aus allen Nähten platzen.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.