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THE ROYAL WE – s/t

Seit der „Heliophobe“ ist es ruhig geworden um Dylan Kennedy, den ehemaligen Bassisten von SCUMBUCKET. Angäblich zog er sich zwischenzeitlich aus dem Musikbusiness zurück, andere Quellen behaupten Gegenteiliges, aber selbst Kurt Ebelhäuser äußerte sich nicht näher zu dem damaligen Split. Wie auch immer – mit dem unbetitelten Debütalbum von THE ROYAL WE beweist Dylan, dass ein musikalischer Rückzug einen großen Verlust bedeutet hätte, denn es beinhaltet zehn schicke Indierock-Perlen, die zeigen, dass Indierock nicht zwangsläufig nölig und unmelodiös sein muss. Nein, ganz und gar nicht! Der Opener erinnert noch ein wenig an SCUMBUCKET anno dazumal, doch gleich das folgende „Closer to the sun“ zeigt auf, dass die Bandbreite Kennedy’s viel größer ist, und dass sich hinter ihm ein großer Balladenschreiber verbirgt, der mit traumwandlerischer Sicherheit den richtigen Grad von Indie-Pop und Epos ausbalanciert. „A thousand dollies“, mein Favorit, erinnert mit seiner Zurückhaltung dezent an NICK DRAKE, während im Verlaufe des Albums scheinbar auch noch GRANDADDY, DAVID & THE CITIZENS und CALEXICO („This song for me“) um die Ecke schauen. Insgesamt ein sehr abwechslungsreiches, unanstrengendes Album, das auch nach öfterem Hören nicht anfängt zu langweilen. Und jetzt bitte nicht wieder abtauchen, lieber Dylan!