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THE POEM IS YOU – The promised south

Man kann durch die Wahl des Bandnamens ja durchaus schon die stilistische Richtung vorgeben. DRACONIAN INSANITY würden sicherlich Metal machen, die ZILLERTALER KLINGELSCHLINGEL eher Volksmusik (oder Deutschpunk?), und der Name THE POEM IS YOU klingt ja wohl ganz klar nach Emo. Machen die sechs Jungs und Mädels aus Berlin, Brüssel und Dresden dann überraschenderweise aber doch nicht, wobei sogar das Artwork gestimmt hätte. Stattdessen gibt es eine relativ unspannende Mischung aus Americana, Singer/Songwriter und Folk, die mich eher an Weltjugendtage denken lässt denn an die HIDDEN CAMERAS, mit denen das Info sie gerne vergleichen würde. Frisch und fröhlich klingt jedenfalls anders, obwohl die Beteiligten gerade mal Anfang zwanzig sind. Aber anscheinend ist das auch nicht beabsichtigt, grenzt man sich doch bewusst von „hippem Disco-, Trash-, was auch immer Indie“ ab und bekennt sich stattdessen zu „traditioneller amerikanischer Singer/Songwritermusik“.
Nun gut, um fair zu sein, möchte ich ein paar ganz nette Stellen, wie den Beginn von „The ballad of old harold part I“ und das nachfolgende „Midnight train“, nicht verschweigen, die mich stilistisch, auch wegen der angenehmen Langsamkeit, ein wenig an LAMBCHOP erinnern. Aber leider gefällt mir der dann plötzlich einsetzende weibliche Gesang gar nicht, der die eigentlich sehr schöne und markante Stimme von Sänger und Gitarrist Daniel Bock immer wieder unterbricht. Ebenso wenig kann mich die Gitarre begeistern, wenn sie gelegentlich besonders funky klingen möchte.
THE POEM IS YOU ist übrigens die erste Veröffentlichung des Dresdner Labels K&F Records. Mal sehen, wie die nächsten werden.