Nach den beiden 7-Inch Veröffentlichungen „Plane is on fire“ und „Honeymoon“, legen THE PLANE IS ON FIRE mit „Atlantic living“ ihr Debütalbum auf Records & Me nach.
THE PLANE IS ON FIRE machen, wenn man sich Schubladen bedienen will, wohl so etwas wie energetischen, hochtanzbaren Postpunk-Wave und kommen aus Hersbruck. Das ist in der Nähe von Nürnberg, was, wie der informierte Indie-Disco-PostPunk-Wave-Hörer nun mit Sicherheit feststellt, in direkter Nachbarschaft zu THE ROBOCOP KRAUS ist. Und richtig: Bassist Steve spielte vormals bei CYAN, der Vorgänger-Kapelle von THE ROBOCOP KRAUS. Das Frankenland als deutsches New York in Sachen dieser Art von Musik? Es macht bald den Anschein, denn auch die ebenfalls aus Hersbruck kommenden THE AUDIENCE konnten mit ihrem kürzlich erschienen Longplayer „Celluloid“ einiges an Aufmerksamkeit für sich verbuchen.
Egal. TPIOF brauchen Vergleiche dieser Art nicht zu scheuen, auch keine Plagiatsvorwürfe, denn Musik machen sie seit 2001, seit einem Zeitpunkt also, zu dem viele der heute erfolgreichen Bands dieser Art die Wörter Anzug und Krawatte nur in Verbindung mit Bankwesen kannten.
TPIOF machen vieles richtig: Zackige Beats, quengelnde, funky Gitarren, wohl platzierter Synthesizer-Einsatz und ein Gesang, der den Anschein macht, immer kurz an der vokalen Ekstase vorbeizuschrammen. Da liegt schon fast die Marketing-Idee einer Geld-zurück-Garantie für DJs bei leer bleibender Tanzfläche nahe.
Für den Genuss zu Hause von Konserve bleibt aber leider doch ein kleiner Wermutstropfen im letztendlichen Gesamteindruck: Die mangelnde Abwechslung zwischen den Songs. Dies ist zum Teil wahrscheinlich auch dem nahezu durchgehend gleichen, tanzbaren Tempo und Rhythmus der Songs geschuldet. Oder einfach der Tatsache, dass viele Songs kurz vor dem Attribut „Hit“ stecken bleiben.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Songs sind gut! Nur ragen halt wenige Stellen aus dem Gesamtfluss der Platte heraus, wie beispielsweise „Honeymoon“ mit seinem fulminanten Intro oder das Songfinale von „Lily“.
Fazit: Konzertdaten gecheckt, Tanzschuhe eingepackt, denn mit TPIOF ist zu rechnen!
Aber – ihr hört es sicherlich nicht zum ersten Mal – was habt ihr euch denn nur bei diesem Artwork gedacht?