Zum Glück sind ja die Geschmäcker verschieden. Denn nachdem ich dieses, das vierte Album der Band THE PAPER CHASE hörte, war ich davon sowas von begeistert, dass ich danach sämtliche Vorgänger Alben dieser Band ebenfalls bestellte. Dabei bemerkte ich, dass zum Beispiel das zweite Album „Hide the kitchen knifes“ mindestens ebenso gut war, wie das aktuelle. Das hatte ich bis zu dem Zeitpunkt noch nicht gelesen.
Dabei hat der Verfasser jener Zeilen mit einigen Punkten seiner Beschreibung durchaus Recht und in seiner Besprechung einige Dinge angesprochen, die ich ebenfalls unterschreiben würde, jedoch mit dem wesentlichen Unterschied, dass ich davon schwerstens begeistert bin und auch beim ersten Hördurchgang schon war. Und das so sehr, dass ich bei der Überlegung, wann ich denn wohl zuletzt eine Rockplatte so gut gefunden habe, bis ins Jahr 2000 zurückdenken musste, als …TRAIL OF DEAD ihr grandioses und von ihnen nicht wieder erreichte „Madonna“-Album veröffentlichten.
Anno 2006 haben wir andere, oder sagen wir, wir haben Vergleichsmöglichkeiten, so würde ich THE PAPER CHASE und diesem Album an manchen Stellen eine Nähe zu THE MARS VOLTA andichten wollen. Nur dass THE PAPER CHASE nichts mit Prog am Hut haben und nicht ewig und drei Tage, zwar inspiriert aber langweilig, auf ihren Instrumenten herumgniedeln. Sie gehen sehr viel songdienlicher zu Werke, auch wenn „Song“ hier ein sehr weit gedehnter Begriff ist. Zudem muss man einfach mal sagen, dass diese Herren einen merkwürdigen, aber doch eine gesunde Portion Humor haben. Dazu gehört hoffentlich auch das gemeine Cover-Foto. Sehr viel besser als MARS VOLTA passt hier der oft gehörte Vergleich mit Steve Albinis SHELLAC.
Wie vermutet ist auch diese Platte nicht einfach zu genießen, knüpft im Grunde nahtlos an frühere Releases des Band an. Eingängig ist in der Tat etwas anderes, doch gibt es wieder einen ganzen Haufen phantastischer Stücke und Ideen zu hören. Dass der Refrain von „Wait until i get my hands on you“ sehr an CAT STEVENS „Father and son“ erinnert, ist davon nur eine und auch eher Nebensache. „We will sing because the song won´t sing itself“
„You are one of them, aren´t you?“ fragen sie im neunten Stück, um dem einige Lieder später mit „We will make you one of us“ zu entgegnen. „We will get you in the end“ schreiben sie auf dem Booklet dieser CD und was mich betrifft, ist dieser Plan aufgegangen. Now I´m one of them.