You are currently viewing THE LONE BELLOW – s/t

THE LONE BELLOW – s/t

Allein die Namen der Bandmitglieder wirken wie eine Mischung der Kulturen. Da ist es fast selbstverständlich, dass THE LONE BELLOW aus NYC kommen. Die drei überfallen den Hörer gleichsam mit packendem Indie-Folk, wenig verwunderlich, dass sie Marcus Mumford zu ihren Fans zählen dürfen. Hier wird nicht nur mit den Instrumenten, sondern auch mit den Stimmen eine Vielschichtigkeit erschaffen, die zugleich kunstvoll und lebendig ist. Ob Ballade oder Gassenhauer, THE LONE BELLOW überzeugen mit dem, was sie tun, egal in welcher Stimmung und Tonlage. Auch in den ruhigeren Songs kommt immer wieder die Lebensfreude durch, schimmert ein Hoffnungsstrahl in der dunkelsten Ecke. Und mit jedem weiteren Lied würde man sich die Band gerne mal a capella auf einer Bühne oder wahlweise einem Tonträger wünschen, so intensiv wirken diese Gesangsparts in ihrer Dreistimmigkeit und Eigenständigkeit. Sie entwickeln fast einen Song im Song, wenn man so will. Nur sehr selten gleiten sie in fast schon countryeske Phasen, die auch nur von kurzer Dauer sind und von den Folkmelodien schnell wieder in die Vergessenheit gestoßen werden. Und bei „Bleeding out“ möchte man zu einer Masse Mensch gehören, die diese Musik vor der Bühne feiert. Überhaupt bekommt man durch das selbstbetitelte Album einen erstaunlich guten Eindruck von den Livequalitäten dieser Band, ohne dass es sich um eine Liveaufnahme handelt. Wem solche Effekte gelingen, der befindet sich auf dem richtigen Weg. Man sollte ihn weiter verfolgen, den Weg von THE LONE BELLOW aus New York. Denn es ist ein Weg durch das Leben, und das gehört gefeiert. Mit diesem Album gelingt einem das noch ein bisschen besser.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.