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THE KISS’N’KILLS – 10

Die Farben der Ska-Musik sind ja bekanntlich traditionell Schwarz und Weiß. Im Falle von THE KISS’N’KILLS könnte man insofern vielleicht auch die Metapher „Licht und Schatten“ bemühen, denn auf ihrem Album „10“ (der Titel bezieht sich vermutlich auf die Anzahl der enthaltenen Tracks?) gibt es sowohl gelungene, als auch weniger gelungene Elemente. Zu Ersteren zähle ich vor allem die Bläsersätze, die den Liedern oftmals eine richtig gute Hookline verpassen. Generell wirkt die Band aus Baden-Württemberg sehr routiniert an ihren Instrumenten, was sich letztendlich auch in dem sehr vielfältigen Resultat ihres Songwritings widerspiegelt. Dieses reicht nämlich von sehr relaxtem Funky-Sound („Inhale“) über typischen Third-Wave-Ska („Paradise“) bis hin zu Folk-Einflüssen („Thirteen“) und stampfenden Ska-Punk-Rhythmen („Ideology“, „Love will never last forever“). Andererseits kann dieser Facettenreichtum jedoch auch als negativ ausgelegt werden, denn irgendwie vermisse ich hier so etwas wie einen roten Faden, beziehungsweise kann mich selbst lediglich mit einem Teil der Songs anfreunden. Und was mir darüber hinaus überhaupt nicht zusagt, ist der Sänger, der zwar zweifelsohne bemüht ist, den Liedern mit seiner Stimme einen besonderen Ausdruck zu verleihen, im Ergebnis aber irgendwie gekünstelt wirkt. Aber das ist wie gesagt nur meine ganz persönliche, subjektive Empfindung. Ska-Freunde sollten sich am besten selbst ein Bild von dieser Truppe machen.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.