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THE HOT RATS – Turn ons

Coveralben gibt es wie Sand am Meer. Mal mehr, mal weniger gelungen, mal mehr, mal weniger ernsthaft. Wenn zwei ausgewiesene Spaßvögel wie Gaz Coombes und Danny Goffey (SUPERGRASS) sich aufmachen, 40 Jahre Rockgeschichte aufzumischen, kann eigentlich nur etwas Gutes dabei herauskommen. Mit Hilfe von Nigel Godrich covern sie sich geschmacks- und stilsicher durch zwölf Songs. Allen Versionen gemein ist die Verehrung gegenüber den Originalen, aber auch der unbändige Spaß an der Sache, denn die Aufnahmen klingen wie mal eben im Übungsraum in den Hard-Disc-Recorder gezimmert, beziehungsweise wie direkt aus den Sechzigern importiert, was die Frage aufwirft, welche Hilfe Nigel Godrich eigentlich bei diesen Aufnahmen darstellte. Sei´s drum. Vielleicht hat er ja nur das Bier kalt gestellt und immer rechtzeitig nachgeschenkt. Zu Gehör bekommt man Songs von den BEASTIE BOYS, THE DOORS, GANG OF FOUR, ROXY MUSIC, ELVIS COSTELLO, THE SEX PISTOLS, THE KINKS, THE CURE, SYD BARRET oder den PET SHOP BOYS. Ausfälle gibt es keine zu vermelden. Teilweise hält man sich sehr nah an die Originale („Big sky“ oder „Love is the drug“), nur lauter und ungehobelter. Andere Songs werden ein bisschen gepusht („Lovecats“, „Pump it up“), erfahren eine freundliche Folk-Auffrischung („EMI“, „Damaged goods“) oder sind gar nicht mehr wiederzuerkennen. Unter den letztgenannten findet man dann auch die Highlights. So wird zum Beispiel „Crystal ship“ (THE DOORS) in eine feedbackgetränkte PINK FLOYD-Nummer ca. 1971 verwandelt. Den Vogel schießen THE HOT RATS aber mit ihrer phantastischen Version von „(You gotta) Fight for your right (to party)“ ab, indem sie den ollen Stumpfstampfer mit Falsettgesang in den grasvernebelten und in allen psychedelischen Farben schillernden Pophimmel schießen. So muss man covern, dann klappt es auch mit einem Coverbandverächter wie mir.