Es stand doch 20 Uhr 30 in den Vorankündigungen und auf den Karten meiner Kumpels, und so wundere ich mich noch, als die DOITS nach drei Stücken, die wir bis zum Gig-Ende um 20 Uhr 45 noch erleben durften, von der Bühne abtreten. Dabei war das, was die DOITS dem Publikum boten, sehr ansprechend und gefiel mir live besser als auf ihrem auf Wild Kingdom erschienen Debüt "This is rocket science", da sie hier ihren gut abgehangenen Siebziger-Jahre-Rock mit dem richtigen Kick und Energielevel präsentierten. Warum nicht auch auf der Platte? Ein wenig geärgert hat es mich schon, nicht mehr gesehen zu haben, doch zum Glück folgten nach nicht allzu langer Umbaupause die drei New Yorker von den TURBO AC´S, die wie immer eine routinierte Show, jedoch ohne große Überraschungen spielten. Dabei wurde besonders viel Wert auf das Material von den letzten beiden Outputs "Automatic" und "Avenue X" gelegt. Nur "St. Lewis" von der "Winner take all" als Zugabe und Schluss des vierzigminütigen Auftritts war als älteres Stück mit von der Partie. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Jungs dieses Jahr schon zweimal gesehen habe und sie mir in kleinen Clubs einfach besser gefallen, aber bei den TURBOs habe ich mich schon mal mehr amüsiert. Mittlerweile war der Schlachthof richtig gut gefüllt, es herrschte reges Treiben im Publikum und man konnte die Vorfreude in den Gesichtern bestens ausmachen. Die neue Platte habe ich für mich persönlich als eine grundsolide 3-er Schulnote bewertet und war gespannt, wie sich das Material live so machen würde. Eröffnet wurde mit "(Gotta get some action) now!" von der "Supershitty to the max", welches auch das einzige Stück vom Debüt bleiben sollte. Von der "Payin` the dues" gab es "Like no other man" und von "Grande rock" "Move right out of here" – spärliche Ausbeute von den ersten drei Platten, aber heutzutage legen die HELLACOPTERS nun einmal mehr Wert auf die Stücke der Alben Vier bis Sechs.
Es gab "Hopeless case of a kid in denial", das balladeske "No song unheard" und das heftig gefeierte "Toys and flavors". Man muss es den HELLACOPTERS aber einfach lassen, dass sie wissen, wie sie ihr Publikum zufrieden stellen können, und so lieferte man sich kernige Gitarrenduelle, in die Knie gebeugt oder auch liegend – die Pose zählt! Nach knapp über einer Stunde spielten die Jungs um Nicke Andersson die letzte Zugabe in Form des MC5-Klassikers "Kick out the jams" inklusive Bandvorstellung, welches ich mir persönlich nicht mehr anhören kann, weil ich mich an diesem Stück einfach überhört habe! Wie schon das neue Album "Rock & Roll is dead" mit einer Drei von mir bedacht wurde, so konnte mich dieser Gig zwar zufrieden stellen, aber zu einem "Gut" fehlte hier irgendetwas!