Wenn man erstmal von der Euphorie-Welle erfasst ist, kann doch gar nichts mehr schief gehen. Warum habe ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört. „Karpathia“ von OMEGA MASSIF war „die“ Ausnahme. Endlich eine tolle Band mit großartigem Album auf einem Label, das man schon lange gut finden wollte. Das Schaffen des deutschen Labels Denovali ist in höchstem Maße bemerkenswert, nicht nur, weil es so unsagbar aufgeschlossen gegenüber schöner Aufmachung seiner Veröffentlichungen ist, sondern weil es unbeirrbar Musik veröffentlicht, die sich abseits gängiger Genres bewegt. Alle Künstler vereint die Experimentierfreudigkeit. THE EYE OF TIME ist so ein Fall. Ein mutiger Ansatz, den Marc Euvrie für seine Kompositionen gewählt hat, da er ausschließlich Episoden aus seinem Leben instrumental vertont. Sprach-Samples mischen sich mit elektronischen Klängen, Streicher setzen ein, leise Piano-Klänge werden von Loops und Synthesizern abgelöst. Eine schwer zu umschreibende Mischung, die, wenn auch packend und gekonnt Atmosphäre erzeugend, durchaus seine Längen über die Distanz von zwei CDs hat. Unterteilt in drei Teile gibt es für den geduldigen Hörer eine Menge zu entdecken, und die Komposition des Artworks lässt einmal mehr keine Wünsche offen. Ich sehe es ein, OMEGA MASSIF war mein bisheriger Denovali-Moment, der so schnell nicht wiederholt werden kann.
THE EYE OF TIME – s/t
- Beitrags-Autor:Ulf Masurtschak
- Beitrag veröffentlicht:20. März 2012
- Beitrags-Kategorie:Tonträger