Die Frauen luden ins Grünspan. Und ca. 450 Gäste erschienen. Es war übrigens ein erstaunlich buntes Publikum an diesem Abend vertreten. Neben Teens, Rockern, Turbojüngern und einigen Punks waren auch überraschend viele ältere Leute anwesend. Doch bevor die DONNAS die Bühne betraten, durften die LULABELLES die Menge schon mal einheizen. Und das gelang ihnen erwartungsgemäß auch ziemlich gut, denn die Musik der vier Rotterdamer hat doch ziemlich viel Ähnlichkeit mit den DONNAS, woran der zweistimmige, weibliche Gesang sicher nicht ganz unschuldig ist. Überraschenderweise war heute neben den beiden Sängerinnen und Gitarristinnen allerdings ein Boy am Bass. Warum die Bassistin fehlte, blieb jedoch ihr Geheimnis. Nach einem guten Anfang und einem coolen BANGLES-Cover im Punk-Gewand zog sich das Set in der Mitte leider ein wenig in die Länge. Mit den letzten beiden Songs zeigten die LULABELLES dafür aber noch mal richtig, was Punkrock ist und zogen das Tempo merklich an. Der etwas heisere Gesang Mary-Ann’s passte jedenfalls vortrefflich. Einziges Manko an der ganzen Show, war der zu leise Gitarrensound, aber darüber sah das Publikum gerne hinweg.
Im Anschluss an die LULABELLES folgte eine ewig dauernde Umbaupause. Unerklärlich auch, warum der Soundcheck für die DONNAS nicht bereits vor dem Konzert gemacht wurde. Nach einer halben Stunde ging’s dann endlich los, und die DONNAS wurden von der Menge frenetisch empfangen. Der Sound war jetzt auch um Längen besser, einzig von dem Piano, an das Sängerin Brett Anderson ab und zu wechselte, war nichts zu vernehmen. Es folgte eine Stunde lang bester Südstaatenrock, mit viel neuem Material und einer starken Ähnlichkeit zu AC/DC, speziell was das Gitarrenspiel Allison Robertson’s angeht. Dabei fiel auf, dass die vier Kalifornierinnen musikalisch eine Menge dazugelernt haben, und auch die Rockposen schienen inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen zu sein. Gegen Mitte des Sets kam wegen der rhythmisch gleich bleibenden Midtempo-Nummern kurzzeitig ein wenig Langeweile auf, aber die DONNAS wären nicht die DONNAS, wenn sie sich in einem solchen Fall nicht weiterzuhelfen wüssten. So forderte Brett die Menge auf, wieder richtig abzugehen und hielt als Belohnung für den lautesten Fan eine CD bereit. Und da die hübsche Sängerin das Publikum sicher in ihrer Hand hatte, war sofort nach dem Aufruf auch wieder mehr los. Im Anschluss an das reguläre Set folgte noch eine ordentliche Zugabe, und danach ging’s aus dem warmen Grünspan zurück in die kalte Nacht und ab nach Hause.