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THE DEAD END KIDS – The power of now

Ich bin hin und her gerissen. Im Grunde genommen finde ich die DEAD END KIDS super: Mega sympathische Menschen, eine klare (und vor allem ausgezeichnet in den Texten artikulierte) politische Haltung, dazu noch eine der besten deutschen Live-Bands, die ich in den letzten Jahren sehen durfte. Doch während mich etwa ihr Album „Kommando Glitzer“ vor einigen Jahren noch vollends überzeugen konnte, werde ich mit dem hier vorliegenden Werk „The power of now“ einfach nicht so richtig warm. Das beginnt bereits bei dem, einer Kirchenandacht nachempfundenen, Intro, das bei mir Assoziationen zu schlechten Fun-Punk Bands aus den frühen 90ern weckt. Ebenso störe ich an der diesmal sehr ziemlich aufgepumpten (oder nennen wir es lieber professionellen) Produktion, die, vor allem in Kombination mit den leicht Metal-angehauchten Lead-Gitarrenparts, für meinen Geschmack etwas zu dick aufträgt. Bevor dieses Review allerdings den Beigeschmack eines Verrisses bekommt, sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass auf „The power of now“ auch einige richtig gute Punkrock-Songs drauf sind. „Millenial crisis“ gehört ebenso dazu wie „So viel Frust“ oder „Friede, Freude, Eierkuchen“. Nur ist für mich bei dieser Veröffentlichung irgendwie der natürliche Charme auf der Strecke geblieben, der die DEAD END KIDS gerade in ihren Anfangstagen ausgemacht hat.

Meine Bewertung

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.