Als ich den Opener „Rest of our lives“ gehört habe, schossen mir sofort HOT WATER MUSIC in den Kopf. Doch bekanntlich sollte man sich niemals vom ersten Eindruck täuschen lassen. Zwar bleibt die Reibeisen-Stimme von Frontmann Chris Magerl ein immer wiederkehrendes Motiv auf dem Album, und Stücken wie „Hyperthermia“ oder „Thicker skin“ kann man ruhigen Gewissens den Post-Hardcore Stempel aufdrücken. Doch darüber hinaus hat „Pathways“ noch so einiges mehr zu bieten. Da wäre beispielsweise ein Song wie „Beyond the end of her street“ zu erwähnen, der zunächst mit fast schon radiokompatibler Zielgenauigkeit die Grenzen des Pop-Rock auslotet, um sich schließlich in einem fulminantem Finale zu ergießen. Oder das Indie-folkige „Legacy“, welches man in der Streaming-Playlist bedenkenlos zwischen FRANK TURNER und den WEAKERTHANS einstreuen könnte. „Mistaken“ hingegen wirkt mit seinen Piano-Strophen fast schon wie aus einem Musical entsprungen. Dass das Ganze auch als Gesamtwerk funktioniert, ist dabei vermutlich nicht zuletzt sowohl dem bis ins Detail ausgetüfteltem Songwriting, als auch der perfekt abgestimmten Produktion zu verdanken, die es versteht, jeden der 10 Tracks perfekt in Szene zu setzen.

THE BURNING FLAGS – Pathways
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:5. Juni 2025
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.