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TERMINAL SOUND SYSTEM – Heavy weather

Das neue und mittlerweile neunte Album von TERMINAL SOUND SYSTEM, seines Zeichens ein Solo- und Nebenprojekt des Australiers Skye Klein, Mitglied des experimentellen Noisemetal-Duos HALO, überrascht mich. Denn Skye Kleins Name steht eigentlich für elektronische Klangkunst und für die Gestaltung musikalischer Landschaften, die ihn die Nähe von Frickel-Künstlern wie AMON TOBIN, LUKE VIBERT und ULVER gebracht haben. Das Album „Heavy weather“ ist aber zum Teil vor allem eines: heavy. Und langsam. Man könnte es doomigen Shoegaze nennen. Gerade die ersten drei Tracks gehen in diese Richtung, begleitet von einem jazzig gespielten Schlagzeug und einem pulsierenden, an nervenaufreibenden Dubstep erinnernden Bass. Ab Mitte des Albums wird es rockiger, ja, vor allem postrockiger. Grandios ist der Track „Broken hands for careful minds“. Stellt euch die alten MOGWAI vor, die ihren melodischen Gitarrenklängen einen treibenden verqueren Beat unterlegen, unterfüttert von dissonanten Synthies. So irre geht es auf dem Album weiter. Tiefe, metallische Riffs lösen eingängige auf dem Keyboard gespielte Melodien ab, der völlig verzerrte Bass lässt Wände beben, Salven an industrialtypische Samples verdichten den Klangraum. Und plötzlich: Ruhe. Eine nach Americana klingende Melodie, dazu ein aus dem Hintergrund sich aufbauender Oszillator wendet den Track gen psychedelischem Drone. „Time/ light flows“ wandelt sich gar von einem eher ambientmäßigen Stück in Richtung clubkompatiblem Track mit Breakbeats, aber ohne jemals wirklich eingängig zu werden.
Das Album macht mich sprachlos. Unglaublich, dass es möglich ist, so viele Stile von Metal über Postrock bis hin zu Dub harmonisch miteinander in Verbindung zu bringen, ohne dass irgendetwas stören würde oder fehl am Platz wäre. Was für eine großartige, aber auch anspruchsvolle musikalische Reise! Ich bin begeistert. Join in!