Es ist ja schon eine Menge über diese jungen Norweger geschrieben worden, und eines ist mal sicher: SILVER ist die einzige christliche Band, die ich im Rotz-Rock-Bereich kenne. Auf ihren Pressefotos sehen sie immer noch aus wie die Sprosse von Glam-Bands wie die frühen GUNS´N´ROSES oder auch HANOI ROCKS. Inwiefern SILVER ihre christlichen Ansichten auch in den Texten umsetzen, vermag ich nicht zu sagen, denn ich höre hier nur sehr weltliche Ansichten heraus. Wir sind hier ja nicht bei XAVER NAIDOO! Bei der Musik haben sich die Jungs eine Menge von TURBONEGRO abgeschaut, wobei der Rotz-Faktor um einiges höher ist, die Glam-Komponente mehr zum Tragen kommt und das Ganze mit jeder Menge Punk-Attitüde vorgetragen wird. Dabei orientieren sie sich wesentlich stärker an ihrer ersten 10 Inch „Riot 1-2-3“-EP als an dem Debüt „White diary“. Hier wird ungehemmt Gas gegeben. Die laute, übersteuerte Produktion und die schnoddrige Stimme passen optimal ins Gesamtbild, und die Band lässt ihre Stücke immer wieder in großen Refrains enden. Zum Glück ist „Hold fast“ als Bonus-Track gelistet, denn mit seiner Lagerfeuer-Atmosphäre und dem dazugehörigen „Ich reiche Dir meine Hand“-Text, fällt er einfach aus dem Gesamtkonzept und hätte nun wirklich nicht sein müssen. Bitte merken fürs nächste Mal!