Ich muss gestehen, ich habe TEN FOOT POLE bisher noch nie live gesehen, obwohl sie eigentlich zu den Bands gehören, von denen ich mehr als eine CD besitze. Aber Gott sei Dank hat sie der Nightliner an einem Montag (sehe ich da einen roten Faden in meinen Live-Reviews??) ins Hamburger Logo verschlagen.
Als MONTREAL aus Hamburg die Bühne betraten, war irgendwie noch gar nichts los. Die 30-40 Leute verloren sich im weiten Rund des Logos und Stimmung kam nicht wirklich auf. Der ein oder andere mag MONTREAL noch aus den Zeiten kennen, als sie FINANCIAL FREAKS hießen und englisch gesungen haben. Jetzt singen sie deutsch und machen eigentlich immer noch die gleiche Musik wie vorher. Technisch auf sehr anspruchsvollem Niveau aber leider wenig innovativ und ohne hohen Wiedererkennungswert. Eigentlich schade, denn live kann man sich den Deutschpoppunk des Trios gut anhören, nur ob das auf CD überzeugen kann…
FOUR SQUARE aus Kanada ersetzten dann THE ALLMIGHTY TRIGGER HAPPY, die aus „persönlichen Gründen“ die Tour abgesagt hatten. Und zu meinem Erstauen gefielen sie mir ziemlich gut, obwohl ihr aktuelles Album „Three chords, one capo…“ mich nicht wirklich vom Hocker gehauen hat. Gute Live-Präsenz, guter Sound und Melodien die auf der Bühne um einiges besser kommen als auf der Platte. Und ich war scheinbar nicht der einzige, dem es gefiel. Außer den beiden gratis-Bier-Abstaubern tummelten sich doch 4-5 mutige vor der Bühne und es herrschte allgemeines Kopfnicken. Knackige 10 Songs und dann war es vorbei.
TEN FOOT POLE, mit minimaler Crew on the road, sorgten dann selbst für den Umbau und den Bühnensound. Ohne Kompromisse legten die vier los und machten ordentlich Alarm auf der Bühne. Obwohl ich sagen muss, dass jemand wie Sänger und Gitarrist Dennis, der im wahren leben auch ein Bankkaufmann sein könnte, schon ein wenig albern aussieht, wenn er vollkommen unter Strom stehend über die Bühne hüpft. Der Mann hat halt Spaß. Erfreulich für alle die, die die neue Platte noch nicht kannten, war die Tatsache, dass TEN FOOT POLE keine reine Promo-Show für „Sublimable messages“ war, sondern das Beste aus allen Alben gespielt wurde. Neben „kicked out of kindergarten“, „last call for russel’s balls“, „plastic“ und „nova scotia“ kramte man Hits von „Insider“ hervor wie „getaway“ und das sehr persönliche „john“ von „Unleashed“. Für alle etwas dabei. Leider war schon nach knapp 60 Minuten Schluß, ohne Zugabe. Vielleicht weil die Polizei das Logo schließen wollte, scheinbar aber eher, weil man wohl auch nicht mehr spielen wollte…