TALLY HO – Demo

Igitt! Crossover – und dann auch noch mit einem schlechten Sänger und Rapper und heftigem Akzent und … und … aaaargh! Erst mal die CD ausgemacht und ein bis zwei Stunden in eine Papiertüte geatmet. So, nähern wir uns diesem Machwerk mal ganz vorsichtig. Die Musik geht so. Ist halt eher Durchschnittsgedudel ohne Besonderheiten. Fahrstuhlmusik für die MTVIVA Kids (apropos: letztens sitzen mir zwei davon in der U-Bahn gegenüber, und da sacht die Versicherungskauffrau zum Banklehrling: „Ey, hast Du die Kometverleihung gesehen?“ „Ja, so halb.“ „Ey, der Drummer von MARILYN MANSON ist vom Podest gefallen und so.“ „Echt? Dabei hab’ ich den Auftritt zweimal gesehen – einmal live und einmal als Video. Aber der neue Song ist echt cool.“ „Ja, den finde ich echt super. Endlich mal ein cooler Song von ihm.“ „Ja.“ Der Witz? Der „neue“ Song von MM ist „Personal Jesus“ und ’n Cover von DEPECHE MODE. Ist die Jugend von heute wirklich so dämlich?). Zurück zur CD: der Gesang ist grottenschlecht, neben den Tönen und meist genau auf der Gitarren- bzw. Bassmelodie. Zwischen Operngesang einer gequälten Katze und Ochsenfroschgequake. Das Gerappe ist überraschenderweise ebenfalls kacke: billige 08/15-Reime und ein deutscher Akzent, der so fett ist, dass er, wenn es sich um Olivenaufstrich handeln würde, mich ein ganzes Jahr satt und glücklich machen würde (zumindest was den Fresstrieb angeht). Dazu kommt ein Background- Gesang/Gespreche, der es schafft, fast noch beschissener zu sein, als das Hauptgenöhle. Pfui Spinne! Körperverletzung Teil II würde ich sagen. Den einen Punkt gibt’s dafür, dass mit Crossover eine Musikart gespielt wird, die nun wirklich niemand (inklusive mir!) mehr hören möchte – Respekt!