Als 2002 das Debüt „Tell all your friends“ mit dem Knaller „cute with one e“ erschien, hatten TBS schon meinen CD-Player erobert und bis heute auch nicht wirklich für längere Zeit verlassen. Bis vor ca. einer Woche. Denn auch wenn man das kaum für möglich gehalten hätte: „Where you want to be“ macht genau dort weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Emo in seiner Perfektion.
Das neueste Werk, wieder bei Victory veröffentlicht, hat allerdings, was die Produktion angeht, einiges aufgefahren und klingt einfach nur gut. Zugleich ist dies auch das einzige Manko des Albums (wenn man das so nennen kann): ab und an mal eine Gitarre, die nicht ganz sauber klingt, das gibt einer Produktion einfach etwas mehr Charme. Man muss sich halt auch mit dem Gedanken anfreunden, dass TBS keine kleinen, unbekümmerten Indie-Rocker mehr sind. 400.000 verkaufte Debüt-Alben, da ist dann zwangsläufig auch genügend Geld da, ein sauberes Album zu machen. Und vielleicht auch der Druck…
Ich schweife ab… Egal, sollte man sich denken, denn „Where you want to be“ ist einfach durchweg großartig, der abwechselnde Gesang und die vielen kleinen Spielereien mit dem Gesang wie z.B. bei „little devotional“ und dieser RAGE AGAINST THE MACHINE-Gitarren-Part. Sehr fein gemacht.
Andere Bands die mir so einfallen, die ähnlich klingen wie TBS, gerade so MATCHBOOK ROMANCE oder THE EARLY NOVEMBER können einfach einpacken gegen dieses Album. Das Album klingt wie TBS schon vorher klangen, nur auf einem Niveau, das die Messlatte für zukünftige Veröffentlichungen erstmal in Sergej Bubka Höhen schraubt.