Den muss man erstmal so bringen: „Das Ziel der Band ist es, Menschen auf aktuelle Probleme hinzuweisen, um so zum Nachdenken und Handeln anzuregen. Es werden andererseits aber auch die positiven Seiten im Leben angesprochen: Feiern, Frauen oder einfach nur rumhängen…“, so heißt es in der Bandinfo.
Ersten Satz im Zweiten ad absurdum geführt. Der Rundumschlag ähnlich reflektierter Art setzt sich auf Album und Cover nahtlos fort. Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll, so sehr stößt einen die, sagen wir mal, etwas direkte Symbolik und Unreflektiertheit vor den Kopf.
Gleich der erste Song fängt an mit: „Völkerrechte verletzt, Superwaffen eingesetzt, die Schwachen habt ihr platt gemacht und dabei noch gelacht, habt Kulturen weggewetzt, ’nen Mc Donald’s hingesetzt.“ Der Song heißt übrigens „Good night white pride“!
Da muss man erstmal ganz schön sortieren, was denn hier eigentlich los ist. Alles Böse in einen Topf und mit schwarz-weiß-gut-gegen-böse Denken würzen. Das kommt mir bekannt vor, aber eher von Leuten, die hier offensichtlich kritisiert werden sollen. Das wirkt auf mich ein bisschen wie Gesellschaftskritik auf Bild-Zeitungs-Niveau.
Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Angesprochen werden sicherlich wichtige Probleme und Fragen unserer Gesellschaft und heutigen Zeit. Keine Frage. Das Entscheidende ist hier jedoch das „Wie“, und das kann mich leider wirklich alles andere als überzeugen.
Ähnlich plakativ daher kommt die Nazi = Affe -Symbolik des Covers, ganz zu schweigen von der unsäglichen Ästhetik unter gestalterischen Gesichtspunkten. Abgeschmackt trifft es ganz gut. Ok, soll vielleicht auch Absicht sein. Immerhin erfolgt im Cover noch der Hinweis, dass nicht der Affe als Tier diskriminiert werden soll.
Und musikalisch? Deutschpunk mit Ska-Einschlag, wie man ihn schon eintausendmal gehört hat seit den Achtzigern. Und das leider oftmals besser. Und dann, um das Ganze abzurunden, noch ein alkoholträchtiger Hidden Track zum Schluss.
Sorry, aber ich war wirklich froh als das hier vorbei war.