Eigentlich machen SUPERSYSTEM alles richtig – sie klingen fresh, sie klingen catchy, das Info verwendet nicht ganz zu Unrecht die Vokabel „revolutionär“, und sie haben auch diesen gewissen, so angesagten NY-NoWave-Einschlag. Und zudem sind sie eigenständig genug, um nicht als simples Plagiat gebrandmarkt werden zu können. Aber irgendwie zündet ihr Debütalbum bei mir trotzdem nicht. Dabei scheinen mir gerade die hohen Ambitionen der Jungs, etwas ganz Besonderes schaffen zu wollen, Schuld daran zu sein. Denn irgendwie wirkt das Album auf mich zu überladen, vielleicht sogar ein wenig zu sperrig, um einen richtigen Zugang dazu finden zu können.
Aber von Anfang an: bei SUPERSYSTEM handelt es sich um ein Quartett aus Washington und New York, das zuvor unter dem Namen EL GUAPO agierte, und nun mit „Always never again“ das erste Album unter dem neuen Namen veröffentlichte. Waren sie zuvor von Free Jazz, Trance Punk und Dance geprägt, lassen sich auf dem neuen Album neben der oben bereits erwähnten Ausrichtung vor allem exotische Einflüsse aus der Weltmusik erkennen. Dabei klingen die Vier bisweilen wie eine Mixtur aus THE RAPTURE, KRAFTWERK, THE PRODIGY und Musik aus Afrika und dem Orient. Zwar strange, aber nichtsdestotrotz zu jeder Zeit tanzbar. SUPERSYSTEM werden sicherlich genügend Abnehmer für ihr erstes Album finden, aber mir würde es genügen, nur hin und wieder einen Song in der Disco zu hören.