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VELVET INSANE – Rock’n’Roll Glitter Suit

 

Ob der Titel hält, was er verspricht? VELVET INSANE spielen laut Plattenfirma „superglamourösen Glitzer-Boogie“. Man könnte auch sagen: Scandi-Rock mit Zuckerguss. Ok, gegebenenfalls bin ich da etwas voreingenommen, mag ich „dreckige“, punkigere Scandi-Rock-Sachen doch sonst lieber – aber dieses schwedische Trio hier erinnert nun mal an eine auf Hochglanz polierte Version der BACKYARD BABIES mit ein paar folkigen Britpop-Referenzen.
Aber der Reihe nach: Der Album-Opener „Driving down the mountain“ verbreitet mit seinem Garage Rock / Power Pop-Einschlag erstmal gute Laune, bevor aus „Backstreet liberace“ mit Unterstützung der einschlägigen Scandirock-Prominenz in Form von Dregen (BACKYARD BABIES, HELLACOPTERS) und Nicke Andersson (HELLACOPTERS, IMPERIAL STATE ELECTRIC, LUCIFER, etc. …) ein kleiner Ohrwurm wird. Doch gerade wenn man denkt, so geht es jetzt weiter, folgen das eher langatmige „Jaded eyes“, „Velvet tongue“ mit einem für meinen Geschmack zu viel zuckersüßen Piano und dazu passenden Chören und die entfernt an OASIS erinnernde Halbballade „Sound of sirens“. (Verdammt, woher kommt mir nur dieses Intro-Riff so bekannt vor?)
Danach wechseln sich Stadion-Rock mit Anleihen an THE DARKNESS („Riding the skyways“, Spin on crazy moon“) und folkige Halbballaden ab. Kurz vor Ende des Albums folgt dann aber noch mal ein kleiner Hit: „Space age DJ“ gewinnt sicher nicht den Originalitäts-Preis für seine Lyrics, bietet aber den im Song besungenen „Wam bam beat to knock me off my feet“ und ein erstaunlich geschmackssicher eingesetztes Saxofon. Cool!
Als Rausschmeißer folgt mit „You’re the revolution“ dann noch mal folkiger Stadionrock.
Alles in allem also auf jeden Fall ein abwechslungsreiches Album! Einige der Songs wirken so, als wären sie mit dem Hintergedanken geschrieben, in großen Stadien gespielt zu werden – mit riesigem Publikum, das sich dazu in den Armen liegt und mitsingt. Aber dazu fühlt sich die Musik an weiten Stellen dann leider doch zu generisch an.
Fazit: Es gibt auf „Rock’n’Roll Glitter Suit“ durchaus einige coole Highlights und kleine Hits, die herausstechen (allen voran „Space age DJ“ und „Back street liberace“), aber in der Gesamtheit kann das Album dann leider doch nicht vollends überzeugen.