STUN sind mir zum ersten Mal vor ca. fünf Jahren begegnet, wo sie auf einem Konzert, an das ich mich nicht mehr erinnern kann, zur eigenen Promo Mini-CDs mit einem Song ihres kommenden Albums verteilten. Der Song, „Little pie“, gefiel mir damals auch ganz gut, beim nachträglichen Hören kann er mich jedoch nicht mehr so recht in die Knie zwingen.
Fünf Jahre später begegnen mir STUN das nächste Mal: als Vorband von MEDICATIONS, und kurz danach in Form der vorliegenden EP „The need to walk“. Die Band scheint also Durchhaltevermögen zu zeigen, und zwei der vier Gründungsmitglieder sind nach wie vor mit dabei. Was hat sich getan in der Zwischenzeit? Sicherlich eine Menge Konzerte, u.a. im Vorprogramm von THE LAPSE, PALE, FSK, THREE MINUTE POETRY usw., drei Demos zählen außerdem zu ihrem Gepäck, und der Sound ist anno 2006 doch ein wenig aufgeräumter als noch 2001. Mit „Into the new“ gelingt den vier Bremern auch gleich ein ordentlicher Einstieg in die EP. Ein schrammelig-poppiger Indie-Rocker mit dem Charme der ersten BLACKMAIL/SCUMBUCKET-Sachen. Auch das nachfolgende „Hey wow“ weiß durch eine gewisse LoFi-Attitüde verbunden mit poppigen Anflügen zu gefallen, und „Pack your bags“ erinnert gar ein wenig an THE VAN PELT. Allerdings schwingt bei STUN immer die Erinnerung mit, dass man dies alles an anderer Stelle schon besser gehört hat, insbesondere im Mittelteil weist die EP so manchen Hänger auf. Wenn es die Band nicht schon so lange gäbe, würde ich mich jetzt zu dem Satz „hier steckt Potential drin – mal abwarten“ hinreißen lassen. So bin ich mir da aber nicht mehr so sicher…