Es ist ein ziemlich derbes Mosh-Gewitter, das SPINE hier über den Hörer hereinbrechen lassen. Soundmäßig auf der Hardcore-Landkarte irgendwo zwischen Boston und New York angesiedelt, zimmert das Quartett mit „Faith“ einen wahren Hassbrocken aus metallischen Gitarrenriffs, röhrendem Bass, knallendem Schlagzeugspiel und bitterbösem Gesang zusammen, der sich in dem einen Moment schwindelerregenden Tempo-Sphären nähert, um sich im nächsten Augenblick wiederum in einem kraftstrotzenden Breakdown-Part zu ergießen. Angesichts der Intensität ihres Sounds mag man SPINE noch nicht einmal den Vorwurf machen, dass dieser vermeintliche Longplayer mit neun nahtlos ineinander übergehenden Liedern in gerade einmal 19 Minuten recht kurz geraten ist, denn spätestens live dürften Band und Publikum bereits nach dieser Zeitspanne ordentlich in den Seilen hängen. In diesem Fall heißt es hingegen einfach „Plattennadel zurück auf Anfang“ und volle Kraft voraus.
SPINE – Faith
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:9. Juli 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.