Hin und wieder bekomme ich angesichts diverser zeitintensiver Hobbys aus meinem Bekanntenkreis zu hören, dass ich für mein Alter (Ü40) noch erstaunlich umtriebig sei. Vielleicht sollte ich in solchen Situationen einfach mal auf die SPERMBIRDS verweisen, denn im Gegensatz zu dem, was die bereits 1983 gegründete Hardcore-Formation trotz fortgeschrittenen Alters der Bandmitglieder bis heute abliefert, wirke ich geradezu wie ein Stubenhocker. Live reißt die Band in schöner Regelmäßigkeit die Konzertsäle dieser Republik ab, und auch was die Album-Veröffentlichungen betrifft, ist auf die Herren Verlass. Dies zeigt einmal mehr das neue Werk „Go to hell and turn left“. Zwar sind seit dem Vorgänger „The Columbus feeling“ ach schon wieder erstaunliche neun Jahre ins Land gezogen, doch eingerostet sind sie in der Zwischenzeit keineswegs. Das beweisen typische SPERMBIRDS-Hymnen wie „Breath deep“, „From this direction comes war“ oder „A quarter till the end of the world“, zu deren Markenzeichen neben Lee Hollis unverkennbarem Gesang vor allem die markante Gitarrenarbeit zählt. Und die qualitativ, wenn man ehrlich ist, Klassikern wie „My god rides a skateboard“ oder „Something to prove“ in nichts nachstehen. Insofern ist „Go to hell and turn left“ zugleich auch noch ein perfektes Mittel gegen die Hardcore Midlife Crisis.
SPERMBIRDS – „Go to hell and turn left“
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:10. September 2019
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.