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SPECTRUM LM – s/t

Seit ich bei myspace zum ersten Mal auf SPECTRUM LM aufmerksam gemacht wurde, freue ich mich auf dieses Album. Und nun ist es da, und ich darf sagen, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden. Ganz im Gegenteil.
Dieses Album ist ein zerbrechliches kleines Kunstwerk, ihre Songs sind filigrane Kompositionen, irgendwo in der Mitte zwischen gluckernder Elektronik und sehr verhaltenen Indie-Gitarren. Schüchtern klingen ihre Songs meistens, zurückhaltend wie in „Kyoto“ oder „Velvet“, das sich langsam, ganz langsam aus zunächst rückwärts abgespielten Spuren heraus schält.
Erst mit „Visage“ erklingen plötzlich auch lautere Gitarren und bilden einen angenehmen Kontrast zu den übrigen Instrumenten, die auch hier wieder recht entspannt zu Werke gehen. Dennoch bleibt dieses Stück in der Mitte dieses Albums das einzige, in dem die Band etwas mehr aus sich heraus kommt. Danach wird es wieder ganz leise. „Montmartre“ ist ein wirklicher Höhepunkt, aufbauend auf einer wunderschönen Melodie, und das abschließende „Baltic Sea“ schließlich ist wohl am besten mit dem Wort Ambient beschrieben.
Hier und da hätte es ruhig ein wenig mehr sein dürfen, das gilt nicht nur für die gesamte Spieldauer des Albums, das mit nur sieben Stücken nicht einmal eine halbe Stunde lang ist. Es gilt an manchen Stellen auch für die Songs an sich, die allesamt wunderschön und überaus gelungen sind, in denen man den Melodien hier und da jedoch den einen oder anderen zusätzlichen Sound hätte an die Seite stellen können.
Unter dem Strich bleibt jedoch zu sagen, dass dieses Album, das die dritte Veröffentlichung des jungen Miyagi-Labels ist, rundum gelungen ist, und ich möchte doch hoffen, dass wir von dieser Band noch sehr viel hören werden. Bis dahin möchte ich jedem ans Herz legen, bitte ausgiebig dieses Album zu hören und dabei folgende Anweisungen der Band zu befolgen: „Lehnt euch zurück. Sucht euch den gemütlichsten Sessel. Macht es euch bequem.“ Ja, das funktioniert.