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SPARTA – Threes

Ich war sehr gespannt, in welche Richtung sich SPARTA entwickeln würden, nachdem ich vernahm, dass Keeley Davis die Band an der zweiten Gitarre und Gesang komplettierte. Musiker von AT THE DRIVE-IN und ENGINE DOWN unter einem Dach? Das kann doch nur phänomenal werden! Und auch Michael ließ sich dazu hinreißen, das neue Album blind zu kaufen, nachdem ein großes, alternatives Musikmagazin bereits den US-Import in seiner Dezember-Ausgabe besprach und direkt zum „Album des Jahres“ erkor. Doch leider blieb bei uns beiden die Begeisterung aus ( und zumindest in meinem Fall ist das noch sehr wohlwollend ausgedrückt (mb)). Aber bekanntlich ergeben Zucker und Mehl allein noch keinen Kuchen.
Für mich galten SPARTA bislang immer als der kleine Bruder von AT THE DRIVE-IN, konnte man doch ihre schulische Bildung klar erkennen, nur leider kamen sie an die Genialität ihrer Vorband nie heran. Mit einer Prise Melancholie der Marke ENGINE DOWN würde das Loslösen von den alten Bands sicherlich funktionieren. Und tatsächlich hat „Threes“ mit den Wurzeln nur noch wenig zu tun, nur leider geht das dritte Album der Band in eine komplett andere Richtung, die man einfach mit dem Synonym „Mainstream Rock“ betiteln kann. Vom Emo-/ Sad-/ Hardcore vergangener Tage ist nur noch wenig geblieben, stattdessen werden neue Bereiche zwischen COLDPLAY und U2 ausgelotet, vor allem, was den Gesang betrifft. Das mag SPARTA sicherlich einer größeren Masse zugänglich machen, aber viele alte Fans werden sicherlich enttäuscht sein. Natürlich findet man auch hier noch eine Menge schöner Passagen, insbesondere die ersten Songs des Albums können sich sehen lassen. Auf der anderen Seite stehen aber eine Menge belangloser Midtempo-Songs in der Mitte des Albums (allen voran „The most vicious crime“ und „False start“), wo man befürchtet, dass Tony Hajjar gleich hinter seinem Schlagzeug einschläft. Leider konnte auch das Konzert diesen Eindruck nicht wieder verwischen.
So bleibt mir am Ende nur der Tipp, Euch vor dem blinden Kauf über die neuen Sachen im Internet oder direkt im Plattenladen zu informieren. Ich für meinen Teil bin enttäuscht.