Such dir etwas aus. Etwas, das du nicht so sehr bist, wie du denkst. Diese Möglichkeit bietet sich alleine schon durch den Titel des mittlerweile dritten Albums der Band aus Connecticut. Viel wichtiger ist aber die Musik – und nicht zuletzt auch der Text eines jeden Songs. Denn hier werden echte Probleme behandelt, wenn Songs alleine schon mit „I’m feeling suicidal…“ anfangen, dann weiß man, wo es lang geht. Jedenfalls lyrisch. Musikalisch allerdings schwingen sich SORORITY NOISE zu hymnenhaften Höhen auf, schweben auf flirrenden Gitarren und baden in flüssigen Melodien, um dann vom harten Beat auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen zu werden. SORORITY NOISE befinden sich im Spannungsfeld zwischen THE NATIONAL, BLOC PARTY und WE WERE PROMISED JETPACKS, packen mit dem ersten Ton, lassen nicht los, greifen nach Herz und Hirn und vergraben sich dort auf unbestimmte Zeit, ohne dabei die Luft zum atmen zu verlieren. Großartige Gitarrenmusik mit enorm viel Platz zum Tanzen und Denken, das wird auf „You’re not as … as you think“ geboten. Egal, ob die Band sich in Brachialgie oder Träumerei verliert, es gelingt ihr immer, die Aufmerksamkeit des Hörers zu binden und sogar über das Ende des Albums hinaus zu halten. Wer also bereit ist, sich in die Untiefen menschlichen Lebens zu begeben und dabei mit wunderbarer Musik begleitet zu werden, der sollte bei dieser Band zugreifen.
SORORITY NOISE – You’re not as … as you think
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:1. Juni 2017
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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